Leseprobe zu: *Erlebnisse eines Callgirls*

Teil 3

„Traumjob: Ja oder Nein?“

~ Für Dirk ~

1

Als ich fertig angekleidet aus dem Badezimmer komme, wedelt Johnny mit einem 200 € Schein.

„Der ist für dich. – Stimmt so!“, sagt er zwischen zwei Zigarettenzügen. Er sitzt nackt auf dem Bett und grinst zufrieden.

„Danke, du bist ein Schatz!“, entgegne ich erfreut, gehe auf ihn zu, nehme ihm den Geldschein ab und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. Johnny ist ein Stammkunde. Ein einfacher. Das Trinkgeld bedeutet nicht, dass ich etwas Besonderes für ihn gemacht habe. Das komplizierteste an diesem Job war das Zuhaken meines Korsetts.

Johnny konnte sich an meinem schön verpackten Busen aufgeilen, hat einen Blowjob bekommen, durfte mich fingern und schließlich in der Hündchenstellung bis zu seinem Höhepunkt ficken. Ich bekomme das Trinkgeld, weil er ein großzügiger Mann ist, der gerne für seinen sexuellen Spaß bezahlt und auch weil er mich mag… Sympathie ist die Voraussetzung für eine länger anhaltende geschäftliche Beziehung zwischen einer Prostituierten und einem Freier.

Ich stecke den Geldschein ein, ziehe meine Pumps an und sage:

„Hab noch einen schönen Tag, Darling. Ich geh dann mal!“

„Klar, Anika. Bis bald!“

Als die Hotelzimmertüre ins Schloss fällt, jubele ich innerlich. 200 € für 45 Minuten Arbeit. Das nenne ich schnell verdientes Geld! Mein Geschäft läuft in diesem Sommer auf Hochtouren. – ‚Sexarbeit ist wahrlich eine gute Arbeit! ‘, denke ich.

Da ich meinen nächsten Termin erst in 2 Stunden habe, fahre ich in eine mir bekannte Eisdiele, setze mich in den Schatten der Markise und bestelle einen Amarena-Becher. Ich habe in Athen noch keinen einzigen bekommen, der so gut schmeckt wie der meines Lieblings-Italieners in Deutschland. Es gibt definitiv Dinge, die ich in Griechenland vermisse, aber dafür bietet mir das Leben hier viele andere Sachen, die von großem Vorteil sind. Besonders den, dass ich selbstständig als Callgirl arbeiten kann, ohne Angst haben zu müssen, dass meine Freunde oder Familie erfahren, dass ich eine Prostituierte bin. – Das war der Hauptgrund für mich, von Deutschland nach Griechenland zu ziehen. Wobei die Tatsache, dass Athen in einem sonnigen Klima und am Meer liegt, ebenfalls viel wiegt.

Schon als Jugendliche wünschte ich mir dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Diesen langersehnten Wunsch habe ich mir damit erfüllt! – Ich lebe und arbeite jetzt seit 2 Jahren hier, habe meinen bürgerlichen Vornamen Ilona gegen Anika getauscht und bin glücklich. Schließlich bin ich meine eigene Chefin und verdiene gutes Geld. Im letzten Monat waren es über 7000 €. Mein bisheriger Rekord! – Ich klaube mir eine der wenigen Amarenakirschen aus dem Eisbecher und genieße die stark gesüßte Frucht.

Während ich mein Eis esse, denke ich bereits über meinen nächsten Kunden nach. Es ist ein Neuer, ein Grieche. Er hat sich auf meine Anzeige in der englischsprachigen Wochenzeitschrift ‚Athens World‘ gemeldet. Dort annonciere ich in der Rubrik  Escortals ‚Pretty Woman‘ aus Deutschland, die einen großzügigen Herrn für schöne Stunden sucht. Zur Kontaktaufnahme habe ich meine Telefonnummer angegeben. 

Gedanklich gehe ich unsere bisherigen Telefonate noch einmal durch und suche nach Anzeichen, die ihn eventuell als Polizisten entlarven würden. – Aber ich finde keine und das beruhigt mich fürs erste.

Seit meiner Verhaftung und Verurteilung wegen illegaler Prostitution vor etwas über einem Jahr, bin ich äußert vorsichtig geworden. – Violet, meine englische Kollegin und gute Freundin, findet meine Vorsichtsmaßnahmen übertrieben, – aber ich würde es mir nicht verzeihen, nochmals aus Leichtsinnigkeit von der Polizei gefasst zu werden. Und mit meiner fest ins Arbeitsleben eingebauten Devise: ‚Better to be Safe, than Sorry! ‘ bin ich seitdem gut gefahren.

Christos hat sich als Fünfundvierzigjährigen beschrieben, groß und kräftig gebaut, der an einem Treffen mit einer schlanken, blonden Frau interessiert ist. Meinen Preis von 170 € hat er nach kurzem Zögern akzeptiert. Das kurze Zögern war für mich ein Hinweis darauf, dass er kein Polizist ist. – Oder kann ein Polizist so clever sein und einem Callgirl mit Feilschen um den Preis vorspielen, er sei ein ganz normaler Freier? Daran glaube ich nicht! – Angeblich hat Christos keine sexuellen Vorlieben, aber das sagen viele Männer und später stellt sich heraus, dass es nicht stimmt. Jeder hat welche. Darauf angesprochen, was sie erwarten, wünschen sich die meisten Männer einen Blowjob und Sex in verschiedenen Stellungen.

Bis zum Medousa Hotel, in dem wir verabredet sind, fahre ich eine gute halbe Stunde. Ich richte es so ein, dass ich mindestens 15 bis 20 Minuten vor unserem Termin dort ankomme, um ein paar Dinge zu prüfen. Obwohl das Hotel  eine Tiefgarage hat, stelle ich mein Auto zwei Straßen weiter ab. Es hat deutsche Nummernschilder und ich will nicht, dass es mit mir als Callgirl in Verbindung gebracht wird.  Als ich das Hotel durch die Eingangstüre im Erdgeschoß betrete, setze ich mich in eine Nische der klimatisierten Lobby und warte darauf, dass mein potenzieller Kunde erscheint. Wie eine Detektivin trage ich einen Sonnenhut und eine getönte Brille.

Als um 18.55 Uhr ein großer, kräftig gebauter Mann an die Rezeption tritt, halte ich schnell eine Illustrierte vor mein Gesicht und beobachte heimlich, wie er  nach einem Zimmer fragt. Der Mann ist um die Vierzig, trägt eine beige Stoffhose, ein weißes Hemd und helle Lederschuhe. Die Lederschuhe beruhigen mich. Hätte er Sportschuhe getragen, wäre das ein Alarmsignal für mich gewesen. – Alle Kriminalbeamten, die ich während und nach meiner Verhaftung gesehen habe, trugen Sneakers. Wahrscheinlich deshalb, weil sie darin schnell einen Verbrecher verfolgen können. – Die Dame an der Rezeption übergibt dem Mann eine Schlüsselkarte und er geht zum Aufzug. Ein paar Minuten später piepst mein Telefon. Eine SMS ist eingegangen und darin steht:

‚Zimmer 310. Bis gleich, Christos.‘

Dieser Mann ist also tatsächlich meine Verabredung! – Ich lege das Magazin zurück auf den Tisch und nehme Sonnenbrille und Hut ab. Als ich an der Rezeption vorbeigehe, sage ich:

„Mein Freund wartet auf Zimmer Nummer 310.“

„Dritte Etage. Der Lift ist dort drüben.“, antwortet die Hotelangestellte. Ich fahre mit dem Aufzug allerdings runter in die Tiefgarage. Hier gibt es nur noch eine Sache zu überprüfen: Parkt hier ein weißer Citroën, sage ich den Termin trotz der Lederschuhe freundlich ab, weil es ein Dienstwagen der Sittenpolizei sein könnte. – Die gesamte Athener Polizei fährt nämlich Citroën! – Zum Glück ist keiner zu sehen und ich fahre sorglos hoch in die dritte Etage.

Kurz nach meinem Anklopfen öffnet Christos mir die Türe.

„Hallo Anika, komm rein!“, sagt er in einwandfreiem Englisch. Da ich kein Griechisch spreche, verabrede ich mich nur mit Kundschaft, die englisch spricht. „Hallo Christos, schön dich zu treffen.“, begrüße ich ihn ebenfalls.

„Mein Vergnügen! – Bist du mit dem Taxi gekommen?“

„Ja. Und zum Glück war es eins, das die Klimaanlage eingeschaltet hatte, was leider nicht die Regel ist…“

„Ich weiß, die Taxifahrer versuchen, Benzin zu sparen und fahren lieber mit offenen Fenstern. Sie sagen sich, früher war das auch so und niemand hat sich beschwert.“

„Mir hat mal einer gesagt, das gehöre zu den Sparmaßnahmen, welche die EU den Griechen auferlegt hat.“

Wir lachen beide und nach diesem kurzen Gespräch ist das Eis zwischen uns gebrochen und ich gehe professionell zu meiner eigentlichen Arbeit über.

„Christos, warst du schon im Bad und hast dich frisch gemacht?“

„Nein. Aber das mache ich jetzt!“

„Danke.“

Er geht ins Badezimmer und ich sehe mich in dem kleinen Zimmer um. Das Fenster ist verdunkelt und nur gedimmtes Licht beleuchtet den Raum. In solch einer Atmosphäre fühle ich mich in meinem Alter am wohlsten. Ich bin nämlich schon Vierundvierzig. Meine Kunden wissen das nicht. Am Telefon gebe ich vor, sechsunddreißig Jahre alt zu sein. Dank Botox und Hyaluronsäure zweifelt das zum Glück niemand an.

Ich lege mein Täschchen mit den Kondomen, dem Massageöl und einem kleinen Vibrator auf den Nachttisch und hänge meinen Sonnenhut an einen Haken der Garderobe. Mein Smartphone stelle ich auf Lautlos.

Als Christos mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden aus dem Bad kommt, gehe ich hinein. Es ist winzig. Ich hänge meine Handtasche an die Türklinke und mein weißes Etuikleid an einen leeren Handtuchhaken. Wenn ich einen Kunden das erste Mal sehe, ziehe ich gerne scharfe Outfits an. Mein heutiges besteht aus einem kurzen, roten, brustfreien Korsett aus feiner Spitze, einem dazugehörigen breiten Hüftgürtel, Straps-Strümpfen und einem Höschen mit Schlitz im Schritt. Es hat eine überaus erotische Ausstrahlung und bisher hatte jeder Kunde bei diesem Anblick innerhalb von Sekunden einen Ständer und wollte sich auf mich stürzen.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel, gehe ich zurück ins Zimmer. Christos sitzt nackt auf dem Bett und pfeift bei meinem Anblick durch die Zähne.

„Wow, das hätte ich nicht erwartet. Du siehst rattenscharf aus, Anika!“

Ich bleibe vor dem Bett stehen und zupfe provozierend an meinen Brustwarzen. Sie werden sofort hart und Christos Schwanz ebenfalls. Er steht auf und kommt auf mich zu.

„Schön, dass ich dir gefalle. Fass mich an und mach mich spitz. Ich freue mich auf den wilden Fick eines heißen Griechen.“

Kaum habe ich das gesagt, beugt er sich zu mir runter, greift meine Brüste und saugt gierig wie ein hungriger Säugling an meinen Nippeln. So gefällt mir das! – Ich liebe es, wenn ich einem Kunden sogleich etwas für sein Geld bieten kann. In diesem Fall meinen Busen. Ohne jegliche Anstrengung meinerseits verstreicht die Zeit und der Termin entwickelt sich zu einem Selbstläufer.

Christos bugsiert mich aufs Bett und ebenso gierig, wie er an meinen Nippeln gesaugt hat, macht er sich nun über meine Pussy her. Er stürzt sich förmlich auf alles, was zwischen meinen Beinen und Pobacken liegt.

Schließlich kniet er sich zwischen meine weit gespreizten Beine und nimmt seinen Schwanz in die Hand.

„Oh Gott, was hast du für einen Hammer!“, übertreibe ich, auf seinen Penis blickend und frage: „Soll ich ein Kondom nehmen?“

„Ich will noch nicht ficken. Bläst du mir einen?“

„Klar doch. Aber steckst du dein Prachtstück vorher ein einziges Mal so richtig tief in mich rein? – Bitte! “

„Okay. Das kann ich tun!“

Ich ziehe ihm ein Kondom über, winkle meine Beine an und lasse ihn ein paar tiefe Stöße machen.

„Das langt, sonst komme ich.“, röchelt Christos.

„Das will ich natürlich nicht, Baby! Komm, ich gebe dir jetzt einen schönen Blowjob. – Willst du dich hinlegen?“

„Ich setze mich lieber auf den Stuhl vor der Kommode, wenn das für dich okay ist.“

„Sicher. Mach es dir bequem.“

Schnell nehme ich ein Kopfkissen, lege es auf den Boden zwischen Christos‘ gespreizte Beine, knie mich darauf und lecke meinen Pussyschleim von dem Kondom, bevor ich mir seinen Schwanz tief in den Mund stecke. Christos stöhnt. Zur Abwechslung lasse ich meine Zunge auch über seine Eier und um seinen Anus herum kreisen.

Es dauert nicht lange und er will ficken. Auf seinen Wunsch hin stütze ich mich leicht nach vorne gebeugt auf die Kommode. In dem Spiegel darüber können wir uns sehen. Christos schiebt mir seinen Schwanz in die Muschi und umfasst von hinten meine Möpse. Ich muss mich gut an dem Möbel festhalten, denn er rammelt los wie ein geiles Karnickel. Als er meine Brüste immer fester drückt und knetet, ahne ich, er ist seinem Orgasmus nahe.

Und genauso ist es: Mit einem kehligen „Oh mein Gott!“ kommt er kurz darauf zum Höhepunkt. Immer noch japsend drückt er mich fest an sich und atmet heiß in meinen Nacken. Ich warte, bis die letzten Wogen seines Ergusses abgeklungen sind und löse mich vorsichtig aus seiner Umarmung.

„Leg dich aufs Bett und ruh dich aus. Ich gehe kurz ins Bad und bin gleich wieder bei dir.“

„Ja, okay. Das wird mir gut tun.“, antwortet der große, kräftig gebaute Mann mit leiser Stimme. 

Ich ziehe ihm das vollgespritzte Kondom ab und werfe es im Badezimmer in den Abfalleimer. Dann ziehe ich meine Reizwäsche aus und binde mir ein Badetuch um. Als ich zurückkomme, liegt Christos auf dem Bett und hält eine Packung Zigaretten in der Hand.

„Rauchst du Anika?“

„Nein. Aber es macht mir nichts aus, wenn du eine paffst. Ich trinke nur einen Schluck Wasser. Möchtest du auch ein Glas?“

„Gerne!“

Ich reiche ihm eins und setze mich neben ihn aufs Bett.

„Bist du Athener?“, frage ich.

„Ja, ich bin hier geboren und unsere ganze Verwandtschaft lebt in der Stadt.“

Wir plaudern noch ein wenig über die Vor- und Nachteile, in Athen zu wohnen  und als er seine Zigarette ausdrückt, frage ich, ob er zuerst ins Bad will. Aber er lässt mir den Vortritt.

Ich dusche ausgiebig, kleide mich an, korrigiere mein Make-Up und sprühe einen Hauch ‚Must de Cartier‘ hinter meine Ohren. Dann drehe ich mich vor dem Spiegel und zwinkere mir zufrieden zu.  Mit meiner gebräunten Haut und den langen, blonden Haaren sehe ich einfach nur bezaubernd aus in diesem enganliegenden, weißen Kleidchen. Zurück im Zimmer bemerkt auch Christos das und sagt:

„Du siehst echt gut aus, Anika! Man sieht dir dein Alter überhaupt nicht an.“

Freudig  bedanke ich mich für dieses Kompliment, packe meine Sachen zusammen und ziehe meine roten Pumps an.

„Anika, ich habe das Geld schon auf die Kommode gelegt. 170 € sagtest du, stimmt’s?“

„So ist es. Vielen Dank, Christos!“, entgegne ich und nehme die gefächerten  Scheine auf.

„Meinst du, wir können uns nächste Woche noch mal hier treffen? Um die gleiche Uhrzeit?“

Ich verkneife mir ein siegessicheres Grinsen und lächele ihn stattdessen freudestrahlend an:

„Gerne, Darling! Ruf mich einfach an. – Ich würde mich freuen, dich wiederzusehen!“

Das meine ich ganz ehrlich und  ihm zum Abschied eine Kusshand zuwerfend, verlasse ich das Zimmer. Draußen vor dem Hotel glaube ich,  einen Backofen  zu  betreten. Es ist unfassbar heiß in Athen!

2

Mit der auf 18°C eingeschalteten Klimaanlage kühlt der Innenraum meines Autos schnell ab und ich fahre nach Glyfada. Das ist ein Stadtteil im Süden Athens, der am Meer liegt und in dem ich eine kleine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gemietet habe. Während der Fahrt meldet sich mein Magen. Ich habe mir angewöhnt, über den Tag verteilt nur kleine Portionen zu essen. Das erfordert Selbstdisziplin und die gehört nicht zu meinen Stärken. Nur meiner Figur kommt sie zugute. Wenn es mir besonders schwer fällt, mich mit dem Essen einer leckeren Speise zurückzuhalten, sage ich mir immer:

Sei froh, dass du kein Model bist. Die müssen noch viel strenger Diät halten!

An der Küste Glyfada’s gibt’s mehrere nette Strandlokale und ich wähle das, in dem ich einen köstlichen Krabbencocktail bekomme. Es ist kurz vor Sonnenuntergang, als ich aus dem Auto steige. Für ein paar Minuten spüre ich ihre letzten heißen Strahlen.

Ich setze mich an einen kleinen Tisch in Strandnähe. Von hier aus schaue ich den wenigen Menschen zu, die noch dort sind. An diesem Teil der Küste gibt es keine kommerziell aufgestellten Sonnenschirme und Liegen, doch die Gemeinde hat ihn mit Duschen bestückt. Er wird hauptsächlich von Einheimischen besucht. Einige Kinder tollen im Wasser, junge Männer spielen Strandtennis, ein Pärchen sitzt aneinandergeschmiegt auf einer Decke und ein anderes führt einen Hund aus. – Ich mag diese Idylle kurz vor dem Dunkelwerden. Alle Menschen und Tiere atmen erleichtert auf und relaxen, wenn die Sonne nicht mehr wie durch eine Lupe brennt und sie sich wieder frei unterm Himmelszelt bewegen können.

Mein Krabbencocktail wird serviert und ich schlemme es, zwischendurch immer mal an meinem Glas Weißwein nippend.

Die Kinder kommen aus dem Wasser und ihre Mütter trocknen sie ab. Die jungen Männer packen ihre Tennissachen zusammen und mit zunehmender Dunkelheit leert sich der Strand.

Mein Smartphone vibriert und ich sehe auf das Display. Es ist Natascha, meine russische Kollegin:

„Hallo Natascha, wie geht’s dir?“, begrüße ich sie.

„Prima, Anika. Ich war heute Mittag am Strand von Voula und habe einen Typen kennengelernt. Einen Engländer, der auf Urlaub hier ist. Und was glaubst du? Er hat mich mitgenommen in sein Hotelzimmer und wir haben es getrieben. Ich war mutig und habe ihm 100 € abgeknüpft. Er hat nicht mit der Wimper gezuckt, als ich ihm meinen Preis genannt habe! – Das war fantastisch. Du hast Recht, Ausländer sind viel spendabler als Griechen. Ein Grieche hätte versucht, mich auf 50 € runterzuhandeln. Es hat sich bisher ausgezahlt, mein Englisch zu verbessern. Ha, ha, ha…. –  Wir haben sogar Telefonnummern ausgetauscht. Er ist noch zwei Wochen hier und wer weiß, vielleicht ruft er mich nochmal an!“

„Hey, das freut mich für dich! Hat er dich angesprochen oder du ihn?“

„Er hat mich angesprochen, nachdem ich ihn mit Blicken dazu aufgefordert habe. Ich hatte nur ein winziges Oberteil an und ein ganz knappes Höschen. Ich glaube, der Bikini hat mehr von meiner Figur betont, als er verdeckt hat. – Das kommt bei Männern an!“, freut Natascha sich überschwänglich.

„Bei deinen Rundungen ist es kein Kunststück, die Blicke auf dich zu ziehen. Gut gemacht, Natascha!“

„Warum ich dich anrufe: Adonis hat gefragt, ob wir uns morgen Nachmittag um 17 Uhr mit ihm im Lenny Blue Hotel treffen. Er wird einen Kollegen mitbringen, der zurzeit mit ihm zusammenarbeitet. Er will ein Zimmer mit einem großen Bett nehmen, wo wir alle vier drauf rummachen können. – Aber sag, was hältst du davon? Er will uns den gleichen Preis zahlen wie immer. Er sagt, sein Kollege sei eingeladen von ihm…“

„Eingeladen von ihm. Eben! – Dann soll er auch für ihn bezahlen! Ich sehe nicht ein, dass ich für den gleichen Preis noch einen zweiten Freier bedienen soll. Was hast du dazu gesagt, Natascha?“

„Ich habe gesagt, ich bespreche es mit dir.“

„Gut! Sag ihm, wir wollen das Doppelte. Dafür gucken wir nicht so genau auf die Uhr. Ich finde, damit kommen wir ihm entgegen. Oder was meinst du dazu?“

„Damit kann ich mich anfreunden. Ich rufe ihn gleich an. Oder willst du mit ihm telefonieren?“

„Nein, mach du das! – Sollte er stur sein, muss er sehen, wo er zwei Prostituierte herbekommt, die mit seinem Angebot einverstanden sind.“

„Bravo Babitschka!“

„Wir sind Unternehmerinnen und nicht nur die netten Frauen, die im Bett Freude bereiten. Das vergessen manche Männer.“

„Stimmt, und dann müssen wir sie daran erinnern! – Also, ich melde mich wieder. Filaki, Anika-Mou!“

Natascha bedient sich gerne aus allen drei Sprachen, die sie kennt: Russisch, Griechisch und Englisch. Filaki ist das griechische Wort für Küsschen. Und die Silbe Mou am Ende eines Namens bedeutet Mein und ist zärtlich gemeint. Viele griechische Ausdrücke, die man beim Sex sagt, habe ich von Natascha gelernt und sie hat durch unsere regelmäßigen Gespräche ihr Englisch verbessert. Nicht nur deshalb ist unsere berufliche Freundschaft eine Win-win-Konstellation. Wir verstehen uns gut, sind ehrlich zueinander und geben ein ausgesprochen gutes Team ab. Hin und wieder bieten wir interessierten Kunden eine Lesbenshow an. Kennengelernt haben wir uns über den Kunden, der uns morgen mit seinem Arbeitskollegen sehen will. Adonis ist um die Fünfzig, groß, schlank, gutaussehend und wohlhabend. Er arbeitet für eine Reederei, ist verheiratet, hat Kinder und einen ‚Spielzeugkoffer‘. Darin sind lauter Sexspielzeuge. Dieser Aktenkoffer liegt immer in seinem Auto. Adonis ist sozusagen allzeit bereit! Er ist einer meiner ersten Kunden, die ich in Athen gefischthabe. Genau genommen hat er mich gefischt und ich habe das Beste daraus gemacht! Er hat einfach mit seinem Jeep neben mir am Straßenrand angehalten und mich gefragt, ob er mich irgendwo mit hinnehmen kann. – Und ich bin eingestiegen. Leider zahlt er nur 80 €. Aber er ist ein angenehmer Stammkunde und ich verdanke ihm meine hoch geschätzte Kollegin Natascha.

Nach unserem Telefonat bin ich wieder alleine mit mir. Seit diesem Sommer vermisse ich Gesellschaft. Zumindest beim Essen in Restaurants. Zuhause komme ich ganz gut damit zurecht, alleine zu sein, weil ich dort immer etwas zu tun habe. Aber Essen ist doch so viel schöner, wenn man zu zweit oder zu mehreren ist… Ich habe Violet gefragt, ob sie Lust hat, hin und wieder mit mir zusammen in ein Restaurant zu gehen, aber bisher sind jeder Verabredung Kundentermine dazwischen gekommen. – Da ich auch diesen Restaurantbesuch so alleine am Tisch nicht weiter genießen kann, stehe ich auf, zahle und fahre nach Hause.

Meine Wohnung liegt in einer Seitenstraße der bekanntesten Einkaufmeile Athens. Die ‚Metaxa Straße‘ ist in Griechenland so bekannt wie in Deutschland der Kurfürstendamm oder die Düsseldorfer Königsallee. Vergleichen sollte man sie jedoch nicht. Sie hat nicht das Flair und die exklusiven Geschäfte. Aber mir macht es Freude, ihr entlang zu schlendern und in meine Lieblingsgeschäfte einzukehren. Besonders im Sommer, wenn die Hitze versucht, mir das Gehirn zu verflüssigen, ist es angenehm, bei einem Spaziergang von einem klimatisierten Geschäft ins nächste zu huschen.

Ohne lange zu suchen, finde ich einen Parkplatz direkt vor meinem Appartement. Das liegt daran, dass viele meiner Nachbarn nicht zuhause sind. Zurzeit bin ich die einzige auf der zweiten Etage. Der August ist der Monat in dem die meisten Griechen Urlaub machen. Viele Unternehmen, Fabriken und Geschäfte sind für 2 – 3 Wochen geschlossen. Das ist auch ein Grund, weshalb in diesem Monat nicht so viele Geschäftsleute aus dem Ausland hierher kommen. Ihre Gesprächs- und Verhandlungspartner liegen in der Sonne am Strand! – Dafür boomt die Touristikbranche. In keinem Monat sieht man die Altstadt rund um die Akropolis herum so voll wie im August. Familien, Paare aber zu meinem Glück auch alleinstehende Männer! Und die sind neben den Sehenswürdigkeiten natürlich auch an Sex interessiert. – Aber Griechinnen sind im Allgemeinen nicht so kontaktfreudig wie nordeuropäische Frauen und nicht so leicht zu haben. Zwar sind fast alle sexy gekleidet, geschminkt und haben die tollsten Haare, die man sich vorstellen kann, aber sie putzen sich nur so heraus, um einen Ehemann an Land zu ziehen. Und je kostspieliger ihr Outfit, desto höher die Chance, dass sich ein reicher Mann für sie interessiert! – Jedenfalls spielt mir die Tatsache, dass sich Griechinnen nicht so leicht aufreißen lassen in die Karten und ich bekomme viele Anfragen von Touristen aus aller Welt, die ihren Urlaub mit Sex bereichern wollen.

In meiner Wohnung ist es heiß und stickig. Ich öffne die Terrassentüre und schalte die Klimaanlage ein. Nach ein paar Minuten Durchlüften schließe ich die Türe wieder und rufe Violet an.

„Violet hier!“, meldet sie sich mit ihrer hellen, freundlichen Stimme.

„Anika hier.“, scherze ich lachend zurück.

„Oh, Darling, ich wollte dich auch anrufen. Wie war dein Tag? Hast du noch Termine? Ich liebe die Abendtermine im Sommer, wenn ich ohne zu schwitzen ein Hotel oder eine Wohnung erreichen kann. Heute habe ich zwar keinen, aber meine Kasse hat tagsüber gut geklingelt. Leonidas und Babis waren bei mir zuhause. Leonidas zahlt 120 € und Babis 150 €. Was will ich mehr?! – 270 € verdient, ohne einen Fuß aus dem Haus gesetzt zu haben. Du könntest es auch leichter haben und dir das viele Herumfahren bei dieser Hitze sparen, wenn du einen Teil deiner Kundschaft zuhause empfangen würdest!“

„Ich weiß, aber ich will mein Zuhause nur für mich. Darüber haben wir schon gesprochen, Violet!  Daran ändern auch der Sommer und die Hitze nichts. – Und ja, ich habe auch gut verdient. Johnny hat mir 200 € gegeben und am frühen Abend habe ich Christos im Medousa Hotel getroffen. Das ist der neue Kunde, von dem ich dir erzählt habe. Alles war bestens und er ist ein angenehmer Herr. Ich habe ihm ordentlich eingeheizt. Er hat mir 170 € gezahlt und nächste Woche will er mich wiedersehen.“

Wir reden noch über dies und jenes und als Violet meint:

„Das war‘s, mehr gibt’s heute nicht zu erzählen.“, verabschieden wir uns.

Nach unserem Gespräch schütte ich meine Handtasche auf dem Sofa aus und sortiere ihren Inhalt. Die getragenen Dessous gehen in den Wäschekorb, das Täschchen mit den Kondomen fülle ich auf und nehme zwei neue Sets Lingerie aus dem Kleiderschrank. Meinem Portemonnaie entnehme ich 300 €, schließe den Safe auf und lege sie in einen Briefumschlag zu meinen anderen Einnahmen. Auf dem Umschlag streiche die Zahl 1380 durch und schreibe 1680 darauf. Das ist mein Verdienst in Euro seit dem 1. August. Ich lege den Umschlag stolz zurück in den Safe und verschließe ihn. Dann hole ich mir ein Glas Coca Cola Zero aus dem Kühlschrank, ziehe Kleid und Schuhe aus und setze mich in den Liegestuhl auf meinem Balkon. Mein Telefon piepst. Natascha schreibt, dass Adonis damit einverstanden ist, für seinen Kollegen zu bezahlen. Gut so!

Ob ich schon Feierabend habe, weiß ich nicht. Gewöhnlich warte ich Mitternacht ab, bevor ich mich ins Bett lege. Mein Smartphone lasse ich auch in der Nacht eingeschaltet, stelle es allerdings auf Leise. Violet macht das anders. Sie schaltet ihr Telefon um 23.00 Uhr aus, schaut noch fern bevor sie schlafen geht und schaltet es erst morgens um 9.00 Uhr wieder ein. Sie sagt, sie ist zu alt, um ihre Nachtruhe aufs Spiel zu setzen. Dabei ist sie nur zwei Jahre älter als ich. Und sie sieht auf keinen Fall älter aus als Sechsunddreißig! Das liegt mitunter daran, dass ihre Haut weiß wie Schnee und ihre Haare blond wie Semmeln sind und sie die Sonne meidet wie den Teufel. – Seit sie ein paar Kilo abgenommen hat, erinnert sie mich an Nicole Kidman. Sie hat diese feine englische Art an sich und mit ihrem gut getrimmten roten Busch macht sie ihre Kunden kirre. Ich liebe Violet! Ich habe noch nie eine Freundin gehabt, mit der ich mein Leben und meinen Beruf teilen konnte. Sie ist die einzige! Ich schließe die Augen und lausche den Motorengeräuschen der Autos und Mopeds, die über die nahe gelegene Poseidonos Straße rasen. Für mich ist dieses Geräusch meditativ, weil es so beständig ist. Stille ist so etwas wie ein Fremdwort für mich geworden, seit ich in Athen lebe. Sogar, wenn die doppelverglasten Fenster und Türen geschlossen sind, dringen die Motorengeräusche noch in mein Appartement. Ich gebe meiner aufkommenden Müdigkeit nach und lasse die Rückenlehne meines Liegestuhls weiter runter. Entspannt schweifen meine Gedanken noch einmal durch diesen Tag. Es war ein guter Tag! Irgendwann gehe ich zu Bett.

Als mein Telefon brummt, schrecke ich aus dem Schlaf. Ich mache Licht und reibe mir die Augen. Verschlafen erkenne ich auf dem Display meines Smartphones den Namen des Anrufers: ‚Franzl – Ösi‘ und gehe ran.

„Hallo Franzl, wie geht’s dir?“

„Hi Anika, ich bin in Athen. Kannst du in meine Wohnung kommen? Oder hast du schon geschlafen?“

„Nein, ich bin noch wach. Ich kann kommen.“, flunkere ich und sehe auf die Uhr. Es ist 2.40 Uhr. Ob er mir wirklich glaubt, dass ich noch wach war? Wer weiß. Es spielt keine Rolle. Franzl ist Österreicher und betreibt in den Sommermonaten einige Bars auf Mykonos. Er ist ein Nachtmensch. Ich habe ihn bisher immer nur im Sommer und mitten in der Nacht gesehen, wenn er für ein paar Tage in Athen ist, um Besorgungen zu machen.

„Wann kannst du hier sein? Du hast meine Adresse doch noch, oder?“

„Klar, die habe ich. Warte kurz… Bis nach Kolonaki werde ich mindestens eine halbe Stunde fahren. Also in ungefähr 45 Minuten. Passt das, oder bist du bis dahin schon eingeschlafen?“

Franzl lacht.

„Ich verspeise dich sozusagen zu Mittag, Anika! Ich und nachts schlafen… ha! Das ist meine aktivste Zeit, Baby. – Also, mach dich auf die Strümpfe. Ich bin scharf wie Lumpi!“

„Bin schon unterwegs, Darling!“, gebe ich hellwach und fröhlich zurück.

Und wirklich bin ich schon aufgestanden, habe die Kleiderschranktür geöffnet und ein rotes, kurzes, ärmelloses Stretchkleid herausgeholt. Ich stecke das Telefon in meine fertig gepackte Handtasche und gehe schnell ins Bad. Dass Termine wie aus dem Nichts auftauchen, bin ich gewohnt. Und ebenfalls mich geschwind fertig zu machen. Es dauert keine 10 Minuten und ich bin auf dem Weg zu meinem Auto. Ich habe Franzls Adresse im Navi gespeichert, rufe sie auf und fahre los. Nachts ist zum Glück kaum Verkehr auf den Straßen in die Innenstadt. Nach 20 Minuten bin ich da und finde auf Anhieb einen Parkplatz in der Nähe seiner Wohnung.

Ich nehme die drei Treppenstufen bis zur hölzernen Eingangstüre des Altbaus und klingele bei Oberberg. Kurz darauf ertönt der Summer und ich betrete den breiten Flur mit Treppenaufgang und Lift. Franzl wohnt in der dritten Etage und ich nehme den Aufzug. Ein Blick in den Spiegel beruhigt mich. Ich sehe nicht mehr verschlafen aus. Aber wie sich bald herausstellt, wäre das Franzl eh nicht aufgefallen. Er ist betrunken! – Frisch geduscht und parfümiert, nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen, öffnet er mir die Wohnungstüre. Aber ich merke es ihm an und sage:

„Franzl, du hast ja richtig einen sitzen! Hast du es dir zuhause besorgt, oder warst du aus?“

„Ich war in einer Bar und bin versackt. Sowas passiert mir auf Mykonos nie. Da bin ich die ganze Nacht Herr der Dinge. Aber was solls, ich habe heute und morgen frei, da darf ich mir auch mal etwas gönnen. Und als höchsten Genuss stelle ich mir einen schönen  Blowjob vor! – Was sagst du, Anika?“

„Aber sicher, den bekommst du! – Ich gehe kurz ins Bad und ziehe mich um.“

„Brauchst du nicht, Anika, dein Kleid ist geil! Sieh her, mein Schwanz steht schon. Lass uns aufs Bett gehen. Ich muss mich hinlegen.“

„Okay, aber ich muss wirklich kurz ins Bad, um mich frisch zu machen. Bin in zwei Minuten bei dir!“

Im Badezimmer streife ich mein Kleid ab und bin darunter schon in einem knappen Bodysuit aus rotem Netz gekleidet. Der wird Franzl gefallen. Nachdem ich mir die Hände gewaschen und meinen Kulturbeutel mit den Arbeitsutensilien aus der Tasche genommen habe, gehe ich ins Schlafzimmer.

„Das ist natürlich noch sexyer! Komm her und blas‘ meine Latte, bis ich abspritze. Das heißt, vielleicht will ich dich auch noch ficken… – Warten wir es ab!“

Ich erwidere nichts mehr, nehme ein Kondom, reiße die Verpackung auf und stülpe es über sein Zupferl, wie er seinen Penis manchmal nennt. Dann beuge ich mich zu ihm runter, lecke seine Beidl und nehme anschließend seinen Schwanz  in den Mund. Er ist nicht groß. Von daher beschreibt das Wort Zupferl ihn ganz gut. Franzl liegt flach auf dem Rücken und beginnt zu stöhnen. Alles läuft prima. Das Blasen und Lutschen dieses kleinen Penis fällt mir superleicht und ich bin froh, dass Franzl trotz seines Alkoholkonsums so gut darauf anspricht. Nach einer Weile sagt er:

„Stopp jetzt, Anika. Sonst komme ich. – Lass uns ficken. Ich will, dass mein Hammer sich noch so richtig in deinem Pflaumerl austobt.“

Er richtet sich auf und fährt fort:

„Leg deinen Schlitz frei und zeig mir, wie ich am besten deinen G-Punkt treffe.“

„Mit Vergnügen, Franzl. Ich find’s schön, dass du auch an mich denkst.“, sage ich, obwohl mir bei ihm noch nie danach zumute war, mir einen echten Höhepunkt zu gönnen.

Ich checke das Kondom. Es ist noch okay. Dann öffne ich die Druckknöpfe im Schritt meines Netz-Bodysuit, lege mich auf den Rücken, strecke meine Beine in die Höhe und hieve sie nach hinten. Ich weiß nicht, wie diese Stellung heißt, aber sie erlaubt Franzl, so in mich einzudringen, dass er meinen G-Punkt treffen könnte. Wichtig ist nur, dass er daran glaubt, die Stellung für ihn bequem ist und er mich rammeln kann, ohne zu ermüden. Franzl kniet sich vor mich hin, ich lege meine Hände seitlich an seine Oberschenkel und ziehe ihn nah an mich heran. Da ich klein bin und er groß ist, trifft sein Zupferl genau auf mein Pflaumerl.

„Steck ihn rein und halt dich an meinen Füßen fest, wenn du magst. Ich will, dass du dein Bestes gibst!“

Ohne ein weiteres Wort schiebt er seinen Schwanz in meine Muschi und bestimmt den Takt. Franzl beginnt langsam, schiebt die Latte immer tiefer in mich hinein, bis er endlich anstößt. – Dann steigert er sein Fick-Tempo.

„Du triffst ihn! Das ist der Wahnsinn, Franzl!“, feuere ich ihn an und stöhne.

„Ich spüre ihn auch! Ich rammele wie ein Bock, stimmt’s, Anika!? – Vergehen dir schon die Sinne? Ich will, dass wir gleichzeitig abspritzen. Kriegst du das hin, Baby?“

„Ja, ich bin schon kurz davor. Wie sieht es bei dir aus?“

„Ich bin auch gleich soweit. – Oh mein Gott!“ überkommt es ihn und er beginnt zu zucken, als wenn er an einem elektrischen Draht hängt. Mich überrascht es immer wieder aufs Neue, wie unterschiedlich Männer kommen. – Jeder hat seine eigene Art, den Orgasmus zu erleben. Das fasziniert mich! Während ich noch darüber nachsinne, wie plötzlich er Franzl überfallen hat, sackt dieser immer mehr in sich zusammen. Ich halte eine Hand an meine Muschi und als sein Zupferl nur noch ein kleines, in Gummi verpacktes Würschtel ist, gebe ich acht, dass das Kondom nicht abrutscht. Franzl öffnet seine Augen und sieht mich verklärt an.

„Die Stellung muss ich mir merken. Für meine Frau. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch mal, ihr Vergnügen zu bereiten. – Momentan hapert es damit. Ich glaube, sie hat einen Liebhaber. Einen Griechen.“

„Versuch es! Frauen mögen es, wenn Männer sich Mühe beim Sex geben und sich mal etwas anderes einfallen lassen. Auch wenn wir gleichberechtigt behandelt werden möchten, schmeichelt uns eine Eroberung!“

„Das wird der Punkt sein…, dass ich mir nicht genug Mühe gebe. – Oder die Luft ist eh raus bei uns!“

Ich könnte ihn leicht in seiner letzten Vermutung unterstützen und sagen, dass es wahrscheinlich so ist und auch vollkommen okay, dass sie einen Liebhaber hat und er zu Prostituieren geht… Aber vor solchen Behauptungen hüte ich mich. Ich bin keine Eheberaterin. Deshalb mache ich es mir auf dem Bett bequem, lächele ihn an und frage:

„Möchtest du vielleicht noch eine entspannende Massage? Du siehst so aus, als könntest du eine gebrauchen, um danach gemütlich ein Schläfchen zu halten.“

„Nein, danke Anika, das ist lieb von dir. Ich koche mir gleich einen Kaffee, schalte den Fernseher ein und wenn mich wirklich Müdigkeit überkommt, kriege ich das erst wieder mit, wenn ich aufwache.“, lacht er und steht auf.

„Ist dein Preis immer noch 250 € für einen nächtlichen Besuch?“

„Genau.“, antworte ich, packe meine Sachen zusammen, gehe mich duschen und anziehen und als ich aus dem Bad komme, trägt Franzl einen Bademantel und überreicht mir das Geld.

„Vielen Dank, Franzl. Hab noch einen schönen Aufenthalt in Athen. Und alles Gute für deine Geschäfte auf Mykonos!“

„Danke dir auch, Anika!  Ich rufe dich wieder an. Komm gut nach Hause!“